Hast du Angst vor wichtigen Gesprächen? Vor Konflikten? Vor Präsentationen?

Glaubst du, es sind deine Gefühle wie Angst oder Unsicherheit, die dich davon abhalten das zu tun, was zu tun ist? Das ist falsch! Es sind nicht deine Gefühle, die dich blockieren, sondern deine Gedanken. In diesem Artikel zeige ich dir, wie dein Gehirn dich auf deinem Weg zum Erfolg behindert und wie du deine Gedanken auf deine Seite bringen kannst.

Nutze deine inneren Ressourcen

Zwischen uns und unseren Zielen stehen unterschiedliche Hindernisse, die der Zielerreichung im Weg stehen. Diese gilt es zu überwinden und dich selbst immer wieder für deine Ziele zu motivieren. Die Fähigkeit zur Selbstführung ist deshalb die zentrale Kompetenz für Erfolg – sowohl beruflich als auch privat. Selbstführung bedeutet, dass du deine Ziele nicht aus den Augen verlierst und weißt, wie du dich selbst dazu bringst, deine Ziele zu verfolgen und zu erreichen.

Erfolg durch Selbstführung ist lernbar

Viele Menschen sehen die Hindernisse im Außen (ich habe nicht genug Zeit, nicht genug Geld, das falsche Team) und unterschätzen dabei, wie viel wichtiger es ist, die inneren Ressourcen zu stärken und zu nutzen!

Ich habe in meiner langjährigen Tätigkeit als Coach für Führungskräfte immer wieder erlebt, was erfolgreiche Menschen auszeichnet:

  • Sie glauben fest an ihre Stärken, Fähigkeiten und an die Lösbarkeit ihres Problems.
  • Sie haben einen Weg gefunden, sich auch an „schlechten Tagen“ zu motivieren und lassen sich nicht vom Ziel abbringen.
  • Sie steuern ihre Gedanken und Gefühle so, dass sie erfolgreich handeln und das tun, was zu tun ist.

Diese Fähigkeiten haben sie in aller Regel nicht in die Wiege gelegt bekommen, sondern sie haben sie sich erarbeitet. Wir alle können lernen, an uns zu glauben, uns selbst zu motivieren und unsere Gedanken und die Gefühle „gut zu managen“.

Dein Hirn ist eine Zaubermaschine und erfüllt deine Wünsche

Wenn wir unser Denken darauf trainieren, uns selbst Angst zu machen (das schaffst du nicht, die anderen werden dich auslachen, du wirst dich blamieren, du bist es nicht wert…), errichten wir selbst die Hindernisse zwischen uns und unserem Ziel. Leider haben wir manche Denkschleifen über Jahre und Jahrzehnte so oft wiederholt, dass wir gar nicht mehr merken, dass wir die ganze Zeit negativ mit uns selbst reden (Denken ist ja nichts anderes als mit sich selbst zu reden). Manche dieser hinderlichen Gedanken (manche sprechen auch von Glaubenssätzen oder vom Mindset) kommen nicht einmal von uns selbst, wir haben sie übernommen – von unseren Eltern, Lehrern, wichtigen Bezugspersonen.

Angst vor Präsentationen – ein Paradebeispiel

Ich bin der festen Überzeugung, dass die große Angst, die viele Menschen vor Präsentationen haben, in direktem Zusammenhang stehen mit negativen Erlebnissen in der Schule. Hast du jemals erlebt, dass ein Lehrer, eine Lehrerin dich oder andere genau dann drangenommen hat, wenn du die Antwort nicht wusstest? Kennst du das Gefühl, vor der Klasse zu stehen und dich in Grund und Boden zu schämen?

Dieses Gefühl der Scham (das unangenehmste Gefühl überhaupt) wird in unserem Gehirn als Erfahrungswissen abgespeichert (Präsentation = Schamgefühl = Doof = VERMEIDEN!). Ein neuer Glaubenssatz bildet sich – zum Beispiel „Wenn ich präsentiere, werde ich bloßgestellt und gedemütigt“. Aufgrund der starken Emotion, die mit der Situation verbunden ist, wird dieser Gedanke richtig fest im Hirn verankert.

Sobald nun in unserem Erwachsenenleben eine Präsentation ansteht, versucht unser Hirn, uns zu beschützen. Es ist seine Aufgabe, unser Leben zu schützen, uns weg von Schmerz und hin zu Freude und Lust zu führen. „Tu das nicht, du wirst dich bloßstellen/du weißt, wie schlecht sich das anfühlt, bring dich nicht in Gefahr!“

Und jetzt kommt der entscheidende Punkt: Lasse ich mich von diesen Gedanken einnehmen und vermeide die unangenehme Situation? Oder entschließe ich mich, die Präsentation trotzdem zu halten und meinem Hirn beizubringen, dass nichts zu befürchten ist. Dass es sogar Freude machen kann, das eigene Wissen und die eigene Kompetenz anderen zu zeigen. Denn wir sind nicht mehr in der Schule und werden „drangenommen und erwischt“. Wir bereiten uns vor. Wir wissen, wovon wir reden. Wir haben einen wichtigen Beitrag für dieses Projekt erarbeitet, das die anderen hören sollten!

Das Gute ist: Obwohl manche Gedanken tief verwurzelt sind, ist das Hirn dennoch in der Lage, neue Gedanken zu denken und die alten Gedanken – wie Daten auf einer Festplatte – neu zu überschreiben. In der Wissenschaft nennt man diese Fähigkeit Neuroplastizität, die Fähigkeit, im Hirn neue Verbindungen aufzubauen, die ein neues Denken und neue Verhaltensweisen ermöglichen. Es gibt also Hoffnung 😊

Der Zusammenhang zwischen deinen Gedanken und deinen Erfolgen

In meinen Seminaren erlebe ich oft, dass die Teilnehmerinnen ihr Verhalten mit bestimmten Gefühlen begründen („ich habe Angst davor, zu präsentieren, daher mache ich es nicht, obwohl ich weiß, dass es für meine Sichtbarkeit wichtig wäre“, „ich fühle mich verunsichert, wenn ich an meine Gehaltsverhandlung denke“).

Viele denken, dass der Mechanismus so ausschaut: Ich werde gefragt, ob ich eine Präsentation halten will (Situation), ich habe Angst und fühle mich sehr unsicher und nervös (Gefühl). Also lehne ich es ab (Verhalten). Ich bekomme nicht die Sichtbarkeit als Expertin, die ich gerne hätte (Ergebnis).

Situation - Gedanken - Gefühle - Verhalten - Ergebnisse


Dabei übersehen viele, dass die Gefühle nicht von der Situation ausgelöst werden, sondern darüber, was wir über die Situation (die Aufgabe, das Projekt, den Kollegen) denken. Unsere GEDANKEN lösen die Gefühle aus. Und das Schöne daran ist:

Die Gedanken kann man ändern!

Situation - Gedanken (hervorgehoben) - Gefühle - Verhalten - Ergebnisse

Angst vor Präsentationen? Eine einfache Übung hilft!

Viele Ratgeber empfehlen als Lösung positives Denken und Affirmationen („Du schaffst das! Du bist die Größte! Du bist stark und erfolgreich! Dir kann nichts passieren! Alles wird gut!“).  Aber leider wissen wir aus der Praxis, dass diese positiven Gedanken im Handumdrehen von der inneren Stimme weggefegt werden („Kannst du nicht! Du bist ein Wicht! Du wirst versagen! Nichts wird gut!“).

Die oben beschriebene Art des positiven Denkens ist zu pauschal, um genügend Wirksamkeit gegen die inneren Zweifel zu entfalten. Unser Hirn glaubt uns nicht, was wir uns da einreden.  Viel wirkungsvoller ist es, dem Gehirn neue Gedanken anzubieten, die ganz konkret erläutern, warum der alte Glaubenssatz nicht wahr ist.

Hier sind die Schritte:

  1. Nimm ein Blatt Papier und mache zwei Spalten. 
  2. In die linke Spalte schreibst du die „alten“ Glaubenssätze.
  3. In die rechte Spalte schreibst du alle Argumente, warum der alte Satz so nicht stimmt. (Ich habe schon öfter vor kleinen Gruppen präsentiert, bisher habe ich jede Präsentation überlebt, die Leute die mir zuhören, freuen sich über meine Inhalte, ich bin Expertin in meinem Fachgebiet usw.).
  4. Immer wenn der Satz „Ich kann nicht präsentieren“ in deinem Kopf auftaucht, nimmst du dir deinen Aufschrieb und liest dir die positiven Gedanken selbst vor.
    Probiere es aus und du wirst sehen, es wirkt Wunder!

Deine Selbstzweifel sind nicht mehr als hinderliche Gedanken

Je besser es dir gelingt, deine Gedanken zu beobachten und zu analysieren, umso besser kannst du deine Gefühle und dein Verhalten steuern und umso besser sind deine Ergebnisse!

Es interessiert dich, wie gut deine Selbstführungspower ausgeprägt ist? Dann mach den Test!

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